Jährliche Gedenkveranstaltung für ermordete Lüner an Karfreitag

Vorstand des OV Lünen-Selm

Stellungnahme zur Gedenkveranstaltung für ermordete Lüner

Am heutigen 15. April haben mehrere Genossinnen und Genossen des Ortsverbands Lünen-Selm an der jährlich stattfindenden Gedenkveranstaltung teilgenommen: Ein Tag des Erinnerns, der Bekräftigung der freiheitlich-demokratischen Werte und des überparteilichen Schulterschluss.

Leider endete die Veranstaltung – jedenfalls nach unserem Empfinden – unwürdig. Sowohl die lautstarke Unterbrechung der Rede von Katrin Rickermann vom Förderverein der Gedenkstätte Steinwache als auch die Kritik aus Reihen der SPD Mitglieder an denen von uns gezeigten Fahnen der Partei DIE LINKE, der VVN sowie der Friedensfahnen waren für uns nicht nachvollziehbar. Auf beide Punkte möchten wir an dieser Stelle eingehen.

  1. An der Gedenkveranstaltung haben sich unterschiedliche Verbände beteiligt. Es waren Fans des BVB in Trikots anwesend oder auch Mitglieder des Schützenvereins in Uniform. Auch wir haben uns durch Fahnen als Genossinnen und Genossen der Partei DIE LINKE zu erkennen gegeben und Flagge im Rahmen des Gedenktags gezeigt. Es ist schwer nachvollziehbar, warum gerade Mitglieder der Partei DIE LINKE als einzige Gruppe nicht offen auftreten sollen. Folglich führte die lauthals geäußerte Kritik an dem Zeigen der Fahnen für Kopfschütteln und Unverständnis in den eigenen Reihen.
  2. Der zweite als unwürdig empfundene Punkt ist die lautstarke Unterbrechung des Redebeitrags von Katrin Rickermann und die vorzeitige Beendigung ihrer Rede. Auch wir sehen mehrere vorgetragene Punkte kritisch und schätzen vieles anders ein. Dies gilt aber ebenfalls auch für die von Rainer Schmeltzer gehaltene Rede. Im Rahmen des Gedenktags wurden mehrfach die demokratischen Werte – unter anderem die Rede- und Meinungsfreiheit – als notwendig und verteidigungswürdig dargestellt. Es hätte allen Anwesenden gut zu Gesicht gestanden, wenn man auch bei solch schwierigen und emotionalen Themen wie dem Krieg in der Ukraine eine von der eigenen Meinung abweichende als solche toleriert hätte. Dass Toleranz und „toll finden“ nicht das Gleiche ist, sollte sich wenigstens unter Demokraten herumgesprochen haben.

 

Wir hätten gerne unseren Standpunkt sowohl zur geschichtlichen Einordnung des Gedenktags als auch zum Ukraine Krieg als Alternative zu Rainer Schmeltzers und Katrin Rieckermanns Beiträgen dargestellt und mit allen Anwesenden diskutiert. Leider durfte die von Alex Weber vorbereitete Rede nicht vorgetragen werden. Wir werden auch im nächsten Jahr wieder an der Veranstaltung teilnehmen und uns um einen differenzierten, demokratischen Austausch bemühen.

 

Abschließend bleibt zu sagen, dass wir für einen konstruktiven Austausch in der Sache für ein persönlichen Gespräch zur Verfügung stehen.