Gedenken am Mahnmal, Friedhof Pelkum

Klaus Goehrke

am Samstag 25. März findet die diesjährige Kundgebung zum Gedenken an die Opfer des Massakers statt, das Freikorps-Truppen am 1. April 1920 auf dem Pelkumer Friedhof verübt haben. Das Treffen beginnt um 14 Uhr auf dem Pelkumer Friedhof (Parkplatz Bönener Straße). Ortshistoriker Klaus Goehrke wird hierzu eine Gedenkrede halten.

Gespeist aus den Erfahrungen der Verelendung großer Teile der Arbeiterschaft im kaiserlichen Deutschland und dem großen Mordens im 1. Weltkrieg erwuchs bei vielen Arbeitern das Bedürfnis nach einer Alternative. Dabei diente auch die Revolution 1917 in Russland und die Etablierung einer sozialistischen Räterepublik als Vorbild. Teile der deutschen Arbeiterbewegung unternahmen ein Jahr später im November 1918 ebenfalls eine Revolution gegen die alten kapitalistischen Kreise zur Errichtung einer demokratischen, sozialistischen Räterepublik.

Schon mit Ausrufung zweier deutschen Republiken, einer sozialistischen durch Liebknecht und einer bürgerlich-demokratischen durch Scheidemann macht deutlich, dass sich führende rechte Sozialdemokraten gegen eine sozialistische Entwicklung stellten. Diese Position gelangte schließlich zur Macht und die Weimarer Republik wurde als bürgerlich-demokratische gegründet. Aber selbst diese Republik war den rechten Kräften zuwider, sodass sie schließlich in Person von Kapp und Lüttwitz mit Freikorpseinheiten gegen die junge Republik in Berlin putschten. Diese trugen bezeichnenderweise schon das Hakenkreuz am Stahlhelm.

Diesem Putsch stellten sich die Arbeiter an der Ruhr mit einem Generalstreik mutig entgegen, der den Putsch innerhalb von wenigen Tagen zusammenbrechen ließ.

Auch wenn der anschließende Versuch der Arbeiter, eine solidarische und soziale Gesellschaft aufzubauen scheiterte, blieb ihr couragierter Widerstand in Erinnerung.

Setzen wir uns dafür ein, dass diese Lehre nicht in Vergessenheit gerät, sondern im Gegenteil Kräfte mobilisiert, die eine Wiederholung der Fehler der Vergangenheit verhindern und in eine Zukunft führt, in der eine Militarisierung der Gesellschaft mit boomenden Waffenexporten und weltweiten Kriegseinsätzen, eine von Medien gesteuerte Hofierung rechtspopulistischer Parteien, die dazu dient neofaschistisches Gedankengut in der Mitte unserer Gesellschaft zu normalisieren und eine an den Wirtschaftsinteressen orientierte Politik, welche die soziale Verantwortung im In- und Ausland dem Profit Einzelner opfert, endgültig der Vergangenheit angehören.