Gesundheit und Daseinsvorsorge

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Im Jahr 2021 hat sich im Kreis Unna und in der Region Dortmund, von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, die katholische St. Paulusgesellschaft gegründet. Zu Ihr gehören u. a. das Marienkrankenhaus in Schwerte, das St. Marienhospital in Lünen, das St. Christophorus-Krankenhaus in Werne und weitere neun Krankenhäuser in Dortmund, Castrop-Rauxel und Hamm. Außerdem gehören vier Altenheime und eine Jugendhilfe-Einrichtung zu diesem Verbund, der Arbeitgeber für fast 10.000 Menschen ist.

 

Erklärtes Ziel dieser Kooperation ist die „Zentralisierung“ von Angeboten und die Spezialisierung auf bestimmte Leistungen, was bedeutet, dass wir uns verabschieden müssen von einer wohnortnahen, patientenorientierten Versorgung für die Bürger:innen im Kreis Unna.

 

Auf der Homepage der St. Paulus Gesellschaft ist die Rede von der Sicherung von Marktanteilen in der Region gegenüber privaten Krankenhauskonzernen. Deswegen wird die St. Paulusgesellschaft fortan selbst wie ein markt- und gewinnorientierter Player auftreten. Die  Krankenhäuser der Gesellschaft werden sich noch stärker als bisher auf Leistungen konzentrieren, mit denen man Geld verdienen kann.

Demgegenüber werden Kliniken und Stationen, die keinen Profit abwerfen, geschlossen. In der Vergangenheit traf es immer wieder Kinderstationen, weil die dort zu verdienenden Fallpauschalen bei jedem Patienten Verlust bringen. Aktuell wird die Kinderklinik des Bethanien Krankenhauses in Iserlohn geschlossen, was direkten Einfluss auf Schwerter Kinder und deren Eltern hat, weil bisher der kinderärztliche Notdienst für Schwerte im Iserlohner Bethanien-Krankenhaus untergebracht war. Hier verrichteten die Kinderärzte aus Schwerte ihre Notdienste.

Die Linke fordert: Der kinderärztliche Notdienst muss wieder in Schwerte geleistet werden. Wir werden dafür kämpfen, dass Schwerter Eltern einen einfachen, barrierefreien Zugang zu kinderärztlicher Notversorgung in Schwerte haben. Das ist insbesondere wichtig für Eltern, die keinen eigenen PKW haben und sich eine Taxifahrt nach Dortmund oder Hagen nicht leisten können.

Das auch katholische Krankenhauskonzerne nicht davor zurückschrecken, Krankenhäuser zu schließen, konnte man 2021 beobachten, als der katholische „Contilia-Konzern“ mitten in der Pandemie zwei Krankenhäuser im Essener Norden geschlossen hat. Dies bedeutete eine massive Verschlechterung der Gesundheits- und Notfallversorgung für über 200.000 Bürger im Essener Norden.

Die Linke im Kreis Unna wird deshalb die Volksinitiative „Gesunde Krankenhäuser in NRW“ weiterhin mit Aktionen und Unterschriftensammlungen unterstützen. Bitte unterstützen Sie die Volksinitiative mit Ihrer Unterschrift und treten Sie ein für:

  • eine patientenorientierte,
  • barrierefreie,
  • wohnortnahe Versorgung,
  • vollfinanziert durch das Land NRW,
  • mit guten Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten und
  • ein gemeinwohlorientiertes Gesundheitswesen – ohne Profite.